Fasten liegt im Trend, machst du mit? Neben besserer Gesundheit und einem geschärften Bewusstsein für den eigenen Konsum, kann gezielter Verzicht auch gut für das Sparschwein sein. Wir haben recherchiert, durch welches Verzichtsobjekt du beim Fasten in sieben Wochen am meisten Geld sparst.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit gaben 63 Prozent aller Deutschen an, im Jahr 2019 während der Fastenzeit auf ein Genussmittel verzichten zu wollen. Damit ist die Zahl der Fastenden in nur acht Jahren um fast 20 Prozent gestiegen. Wenn du während der Fastenzeit auf ein oder mehrere Dinge verzichtest, tut das nicht nur deiner Gesundheit gut.
Durch den gezielten Verzicht auf etwas, das du sonst übermäßig oder oft konsumierst, schaffst du ein neues Bewusstsein im Alltag. Das wirkt sich in den meisten Fällen auch positiv auf deinen Kontostand aus. Wir haben einmal nachgerechnet, wie viel Geld du durch sieben Wochen Verzicht auf dein heimliches Laster sparen kannst.
Ernährung ohne Süßigkeiten und Fleisch zahlt sich aus
5) Sparen durch Fleisch-Fasten
Die Forsa-Umfrage ergab eine handvoll Genussmittel, auf die viele Bundesbürger im vergangenen Jahr verzichten wollten. Mit dabei ist natürlich Fleisch, das traditionelle Verzichtsobjekt der Christen während der Fastenzeit.
Auch wer dem religiösen Verzicht nichts abhaben kann, profitiert von einer pflanzlichen Kost. Wenn du auf eine ausgewogene Ernährung achtest, kann sie deiner Gesundheit zuträglich sein und außerdem die Umwelt schonen. Aber sparst du als Kurzzeit-Vegetarier auch Geld beim Lebensmitteleinkauf? Wir haben mal nachgerechnet und verdeutlichen es dir an einem Beispiel.
Wie 46 Prozent der Bundesbürger, möchte auch Lena während der diesjährigen Fastenzeit mal ganz auf Fleisch verzichten. In einer normalen Woche isst sie ungefähr viermal Fleisch zu Hauptmahlzeiten, in der Mittagspause gibt es ab und zu mal ein Schinkenbrot und am Wochenende Rühreier mit Speck. Damit entspricht sie dem Durchschnitts-Deutschen, der im Schnitt 59,7 Kilogramm Fleisch pro Jahr isst. Im Monat sind das fast fünf Kilogramm pro Monat. Was das kostet?
Nehmen wir einmal an, Lena kauft bei Edeka 500 Gramm gemischtes Hackfleisch für circa 2,50 Euro. Sie bereitet daraus eine leckere Lasagne zu, die ihr für drei Mahlzeiten reicht. Eine 200 Gramm Packung Schwarzwälder Schinken von Rewe für 1,99 Euro versorgt Lena etwa eine Woche lang mit Sandwiches für Zwischendurch. Was davon übrig bleibt, brät sie am Wochenende als Beilage für ihre Frühstückseier an.
Am Sonntag gönnt sie sich ein leckeres Gulasch. Für 400 Gramm Rindergulasch zahlt sie bei Real 3,19 Euro. Pro Woche gibt Lena demnach fast 7,68 Euro für Fleischprodukte aus. Hält sie die Fastenzeit tapfer durch, dann spart sie durch ihren Fleischverzicht mehr als 53,76 Euro. Im Converse-Sale kann sie mit dem gesparten Geld ein brandneues Paar Schuhe und dazu ein Marken-T-Shirt abstauben.
Sieben Wochen kommen dir zu lange vor, um ganz auf Fleisch zu verzichten? Probiere mit unserer 5-Tage Savoo-Veggie-Challenge während einem kürzeren Zeitraum aus, ob du das Zeug zum Vegetarier hast.
4) Gut für’s Budget, gefährlich für Rettungsringe: Verzicht auf Süßes
Anna nimmt es sich dieses Jahr ganz fest vor: Sieben Wochen lang keine Süßigkeiten – und zwar überhaupt gar keine. Damit ist sie nicht die Einzige: Ganze 67 Prozent der Deutschen haben heuer diesen Vorsatz gefasst. Zwar ist unsere Anna Beispiel nicht die typische Naschkatze, aber sie genießt eben nach dem Abendessen gerne ein süßes Dessert und eine Tüte Gummibärchen zur neuesten Folge ihrer Lieblings-Serie.
Eine Tüte Haribo-Bären bekommst du bei Real für etwa einen Euro. Eine 2er-Packung Tiramisu gibt es schon für 1,99 Euro und einen Vorteilspack von 10 Milchschnitten ebenfalls für 1,99 Euro. Wer kann bei diesen Preisen schon widerstehen?
Nun ja, so preiswert, wie sich das anhört, ist es eigentlich gar nicht. Gehen wir davon aus, dass Anna diesen Süßigkeiten-Vorrat in etwa zwei Wochen vernascht hat. Das bedeutet, sie gibt in dieser Zeit rund 5 Euro für Süßigkeiten aus und in sieben Wochen rund 17,50 Euro. Dafür kann sie sich bei Douglas ohne schlechtes Gewissen den Lippenkonturen-Stift von MAC leisten, von dem sie schon einige Zeit träumt.
Du hast trotzdem noch Lust auf Süßes? Probier doch mal den gesunden Matcha-Tee. Das kalorienarme Getränk macht dich länger satt und hilft dir so, den Griff zum Schokoriegel zu vermeiden.
Das Fasten von bestimmten Lebensmitteln kann deinen Geldbeutel also deutlich erleichtern. Mit unserer Blogserie zum Günstig Essen erfährst du, wie du im Alltag Geld bei der Ernährung sparen kannst. Außerdem geben wir dir tolle Tipps zum effektiven Planen eines günstigen Einkaufs und zum Sparen im Supermarkt um die Ecke.
Die Top 3 mit dem größten Sparpotential beim Fasten
3) Ohne Auto günstig unterwegs
Benzin oder Diesel kosten Autofahrer regelmäßig eine ganze Menge Geld. Deshalb wollten rund 20 Prozent der Deutschen im Jahr 2019 während der Fastenzeit auf alternative Verkehrsmittel umsteigen.
Nehmen wir einmal an, Ben fährt jeden Tag zehn Kilometer mit dem Auto zur Arbeit. Da sein Wagen 6.5 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbraucht, kommt Ben pro Arbeitswoche tatsächlich auf ganze 6.5 Liter Sprit. Für die nächsten sieben Wochen möchte er jedoch auf sein Auto verzichten und legt seinen Arbeitsweg solange mit dem Fahrrad zurück.
Dadurch kann er sich eine Menge Geld sparen. Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Liter Super-Benzin nämlich 1.427 Euro (Stand 24. Februar 2020 bei Benzinpreis). Über sieben Wochen hinweg, kann Ben durch den Autoverzicht also rund 65 Euro (9,28 Euro pro Woche) zur Seite legen. Dafür kann er sich bei Kinguin den Gamekey für Red Dead Redemption 2 und Fortnite kaufen.
2) Verzicht auf’s Rauchen zahlt sich aus
Für Raucher ist der Zigaretten-Entzug eine attraktive Möglichkeit, eine Stange Geld zu sparen. Wieviel genau, wird am Beispiel von Lukas klar: Eine Packung Marlboro, die mit 22 Zigaretten 7 Euro kostet, hält bei Lukas nicht einmal drei Tage.
Pro Woche verbraucht er etwa drei Packungen und gibt dafür 21 Euro aus. Sieben Wochen lang möchte Lukas nun eine extra-lange Raucherpause einlegen, genauso wie 38 Prozent der Bundesbürger. Bei einem ähnlichen Verbrauch wie in unserem Beispiel kannst du dir so ganze 147 Euro zusammen sparen. Das ist so viel wie ein All-Inclusive-Urlaub in der Türkei für vier Nächte. Das bringt einen zum Nachdenken, oder?
1) Meiste Ersparnisse durch Alkohol-Fasten
An der Spitze der Dinge, die im Jahr 2019 in Deutschland gefastet wurden, steht Alkohol. Ganze 73 Prozent der Befragten wollen diesen während der Fastenzeit aus dem Alltag verbannen. Heißt das, die Deutschen trinken auch in großen Mengen? Die Ärztezeitung bestätigt im Jahr 2018: In Deutschland nehmen Frauen durchschnittlich 29 Gramm Alkohol pro Tag zu sich, Männer hingegen ganze 40 Gramm. Das sind zwei Flaschen Bier pro Tag.
Ganz schön viel, oder? Um zu verstehen, wie viel Geld du dir durch den Verzicht auf Alkohol sparen kannst, sehen wir uns das Ganze doch mal an einem Beispiel an. Wenn Thomas abends nach Hause kommt, gönnt er sich zur Belohnung für einen erfolgreichen Arbeitstag das wohlverdiente Feierabend-Bier (circa 1,05 € bei Rewe 3,60 Euro) und nach dem Abendessen noch eines.
Freitags geht er bei schönem Wetter zudem mit seinen Kollegen in den Biergarten und trinkt dort im Laufe des Abends vier Halbe (je 3,60 Euro). Am Wochenende unternimmt er normalerweise Ausflüge mit seiner Freundin Anna und trinkt dabei jeweils ein Bier zum Mittagessen.
Über sieben Wochen hinweg gibt Thomas im Schnitt also 210 Euro (30 Euro pro Woche) für Alkohol aus. Das ist genug Geld, um sein Zuhause mit dem Philips-Starter-Kit dem Smart-Home einen Schritt näher zu bringen. Selbst, wenn Thomas nur die Hälfte der Fastenzeit durchhält, spart er sich dadurch ganze 105 Euro.
Anfang März 2020 sollen die Bierpreise in deutschen Restaurants und Wirtschaften sogar noch weiter steigen. Ein Grund mehr, um dieses Jahr Alkohol zu fasten.
Spart überraschend wenig: Fasten von Handy und Fernsehen
Trotz hohem Konsum kaum Ersparnisse beim TV-Fasten
Du möchtest, wie 39 Prozent der Deutschen, während der Fastenzeit mal komplett auf die Mattscheibe verzichten? Kein Wunder, denn laut Statista sehen die Deutschen ab 14 Jahren im Schnitt etwa 230 Minuten fern – und das jeden Tag.
Auch Simon verbringt ganz schön viel Zeit vor dem Fernseher. Wenn Simon wochentags von der Arbeit nach Hause, kocht er ein schnelles Essen und macht es sich dann damit etwa um 18.30 Uhr vor seinem 120-Watt-Fernseher bequem. Nebenbei räumt er noch ein bisschen die Wohnung auf, packt seine Aktentasche für den nächsten Tag und gießt seine Zimmerpflanzen. Abgeschaltet wird der TV jedoch erst, wenn Simon um circa 22.30 Uhr ins Bett geht. Das Gerät läuft also rund 4 Stunden pro Tag.
Am Wochenende sieht er manchmal mehr, manchmal weniger fern – je nach Wetter. Pro Woche kommt er damit im Schnitt auf 30 Stunden vor der Mattscheibe. Über die Fastenzeit hinweg sind das 120 Stunden weniger, die der Fernseher läuft. Ob da nebenbei noch ein großes Plus bei der Stromrechnung raus springt?
Wir haben mal nachgerechnet: Simon verbraucht 14.400 Wattstunden oder 14.4 Kilowattstunden (kWh) weniger. Da eine kWh laut Welt durchschnittlich 28 Cent kostet, spart er dadurch rund 4 Euro. Damit kann er sich gerade mal zwei Tiefkühl-Gerichte kaufen.
Auch ohne Fasten günstig: Nutzung von Smartphone und Computer
Weniger Stress und mehr Zeit für Freunde, Familie und nicht zuletzt sich selbst – das verspricht sich Marina von ihrem siebenwöchigen Smartphone-Entzug. Damit gehört sie zu einem wachsenden Teil der deutschen Bevölkerung, der während der Fastenzeit das Handy zur Seite legt. Die Zahl der Smartphone-Fastenden, im Jahr 2019 waren es ganze 29 Prozent der Deutschen, ist im Vergleich zum vorherigen Jahr um 8 Prozent gestiegen. Fast jeder Dritte wünscht sich also weniger Zeit am Handy oder Computer.
Dabei denken vermutlich die wenigsten daran, was sie dabei an Stromkosten einsparen können. Marina spielt auf ihrem Arbeitsweg im Bus Candy-Crush und postet besondere Momente ihres Lebens in ihrer Instagram-Story. Das zieht ganz schön am Akku und deshalb muss Marina ihr Smartphone etwa zweimal pro Tag aufladen. Das wird ganz schön teuer, oder?
Stimmt gar nicht, sagt die FAZ. Wenn Marina sieben Wochen lang aufs Handy verzichtet, spart sie sich 100 Akkuladungen – und die kosten im Durchschnitt bis zu 60 Cent. Dafür kann Marina sich gerade mal eine Packung Kaugummi kaufen.
Nicht jede Fastenkur garantiert also einen gut gefüllten Geldbeutel. Doch obwohl du beim Verzicht auf Handy, Computer und Fernsehen nicht besonders viel Geld einsparst, so gewinnst du doch bedeutend mehr Zeit für Dinge, die dich glücklich machen. Das ist auch einiges wert, oder?
Worauf möchtest du dieses Jahr während der Fastenzeit verzichten?
Alabama18
6 Jahren ago
Ich lebe nach einem ähnlichen Konzept. Danke für den Beitrag. Manchmal kann es auch einfach reichen, in dem man nur kleine Abstufung macht. Mal die günstige Schokolade oder zum Beispiel beim grossen Mercedes einfach mal den Vorführwagen fahren. Das spart richtig viel auf Dauer!